
Auf einen Blick
Glossar
Unser Glossar bietet Ihnen einen schnellen Überblick über wichtige Begriffe der Auswuchttechnik.
So behalten Sie alle Fachbegriffe leicht im Blick und verstehen die Zusammenhänge sofort.
Glossar der Auswuchttechnik
Anfälligkeit gegen Unwuchten
Wahrscheinlichkeit, ob eine Maschine innerhalb einer bestimmten Betriebsdauer eine wesentliche Veränderung der Unwucht zeigt.
Äquivalente Unwucht für die n-te Eigenform
Die kleinste Einzelunwucht, die die gleiche Wirkung auf die n-te Eigenform hat wie die tatsächliche Unwuchtverteilung im elastischen Rotor.
Ausgleich
Veränderung der Massenverteilung eines Rotors derart, dass die Unwucht oder die von ihr verursachten Schwingungen auf zulässige Werte verringert werden. Das erfolgt üblicherweise durch Zusetzen, Abnehmen oder Verschieben von Material am Rotor.
Ausgleichsebenen-Einfluss
Veränderung der Unwuchtanzeige einer Ausgleichsebene bei Veränderung der Unwucht in der anderen Ausgleichsebene; meistens ausgedrückt als Prozentwert. Der Ausgleichsebenen-Einfluss ist umso geringer, je besser die Ebenentrennung ist.
Auswuchten
Prozess, während dem die Massenverteilung eines Rotors geprüft und typischerweise korrigiert wird, damit die Restunwuchten, die Schwingungen der Lagerzapfen, die Lagerkräfte und/oder Lagerbockschwingungen bei Betriebsdrehzahl oder im Betriebsdrehzahlbereich in vorgegebenen Grenzen liegen.
Auswuchten auf Umschlag
Kompensation der Unwucht von Hilfsteilen und der Unwuchtwirkung durch Passungsspiel, Rund- und Planlauffehler zwischen Hilfsteilen und auszuwuchtendem Rotor, um die tatsächliche Rotorunwucht zu identifizieren. Dabei wird in aufeinanderfolgeden Messungen der Rotor gegenüber dem Hilfsteil verdreht.
Auswuchtgüte
Möglichkeit, starre Rotoren in Klassen einzuteilen; Produkt aus Massen-Exzentrizität und Winkelgeschwindigkeit bei Betriebsdrehzahl oder Bahngeschwindigkeit des Massenmittelpunktes jeweils in mm/s (s. auch ISO 21940-11).
Auswuchtlager
Zum Beispiel Wälzlager mit reduziertem Spiel, um einen Triebwerksrotor in einer niedrigtourigen Auswuchtmaschine aufzunehmen.
Auswuchtmaschine
Maschine, die einen Messwert für die Unwucht eines in ihr eingelagerten Rotors erzeugt, der für die Korrektur der Massenverteilung verwendet werden kann.
Automatische Auswuchteinrichtung
System, das automatisch Veränderungen der Unwucht während des Betriebes ausgleicht.
Bandantrieb
Mechanischer Antrieb einer Auswuchtmaschine bestehend aus Motor, Riemenscheiben, Antriebsriemen und Riemenspanner. Die Durchmesser der Motorriemenscheibe und der Antriebsdurchmesser des Rotors sollten nicht zu ähnlich sein, um das Entstehen von Scheinunwuchten zu vermeiden.
Begrenzte Urunwucht
Begrenzung der Urunwucht durch Auswuchten der Einzelteile, wohl überlegte Konstruktion sowie gezielte Fertigung und Montage.
Betriebsauswuchten
Auswuchten eines Rotors nicht in einer Auswuchtmaschine, sondern in der Betriebslagerung.
Betriebsauswuchtgerät
Messsystem für das Auswuchten außerhalb einer Auswuchtmaschine im Betriebszustand.
Biege-Eigenform
Charakteristische Biegelinie, mit der sich ein Rotor bei einer kritischen Drehzahl verformt.
Biege-kritische Drehzahl
Drehzahl, bei der eine maximale Durchbiegung des Rotors auftritt und diese wesentlich größer ist als die Bewegung der Lagerzapfen.
Bode-Diagramm
Beim Auswuchten der Verlauf von Betrag und Winkel einer Schwingung bei Rotordrehzahl oder der doppelten Rotordrehzahl über der Drehzahl.
Dynamische Unwucht
Zustand, für den die zentrale Hauptträgheitsachse weder parallel zur Schaftachse ist, noch sie schneidet.
Ebenentrennung
Fähigkeit einer Auswuchtmaschine, die Unwucht exakt auf die Ausgleichsebenen zu verteilen und das Ausgleichsebenen-Einflussverhältnis zu minimieren.
Eigenfunktion, modale Funktion
Beschreibt den Verlauf einer Eigenform in Abhängigkeit von der Rotoraxialkoordinate; Funktion wird auf Maximalwert eins normiert.
Ein-Ebenen-Auswuchten
Korrektur der Massenverteilung eines starren Rotors, um die statische Restunwucht auf bestimmte Grenzwerte zu reduzieren.
Ein-Ebenen-Auswuchtmaschine
Auswuchtmaschine, die die Schwerkraft oder Fliehkraft nutzt, um einen Rotor in einer Ebene auszugleichen.
Einrichten der Maschinenmechanik
Arbeiten, um die Mechanik einer Auswuchtmaschine auf das Auswuchten eines Rotors einzustellen.
Einstellen der Messeinrichtung
Arbeiten, um rotor- und auswuchtspezifische Angaben in die Messeinrichtung einer Auswuchtmaschine einzugeben.
Elektrische Rundlaufabweichung
Systematischer Fehler von Wirbelstromsensoren bei der Rundlauf- oder Wellenschwingungsmessung, die vom Restmagnetismus oder elektrischen Unregelmäßigkeiten des gemessenen Teils verursacht werden.
Empfindlichkeit gegen Unwuchten
Maß für die Änderung der Schwingung eines (elastischen) Rotors infolge einer Unwuchtänderung, ausgedrückt durch das Verhältnis zwischen der Änderung des Schwingungsvektors und der Änderung des Unwuchtvektors.
Ersatzmasse
Masse an den Hubzapfen von Kurbelwellen angebracht, um einen Teil der rotierenden und oszillierenden Massen des Zusammenbaus Kolben/Pleuel während des Auswuchtens zu simulieren.
Ersatzrotor (Dummy)
Zubehör, das beim Auswuchten eine Rotorbaugruppe ersetzt. Dazu muss der Ersatzrotor die gleichen Hauptabmessungen sowie Masse- und Steifigkeitseigenschaften wie das Originalteil haben.
Fliehkraftnutzende Auswuchtmaschine
Maschine, die Messwerte für die Unwucht aufgrund der Fliehkräfte eines in ihr eingelagerten drehenden Rotors erzeugt.
Gelenkwellenantrieb
Mechanischer Antrieb einer Auswuchtmaschine bestehend aus Motor, optionalem Getriebe und Gelenkwelle. Die Gelenkwelle wird mit einem Ende des auszuwuchtenden Rotors verbunden.
Gesamte Rundlaufabweichung
Differenz zwischen Maximal- und Minimalwert der Radien eines Rotorquerschnitts bei Messung bezüglich einer festen Drehachse.
Halbe Passfeder
Spezielle Passfeder für das Auswuchten, die die Unwuchtwirkung des Teils der richtigen Passfeder bezogen auf Welle oder Nabe repräsentiert (s. auch ISO 21940-32).
Hauptträgheitsachse
Abhängig vom Unwuchtzustand eines starren Rotors ist die Hauptträgheitsachse gegenüber der konstruktiven Achse versetzt und geneigt.
Hochtouriges Auswuchten
Auswuchten elastischer Rotoren bei Drehzahlen, bei denen ein auszuwuchtender Rotor nicht mehr als starr betrachtet werden darf.
Horizontale Auswuchtmaschine
Auswuchtmaschine, die die Unwucht für eine horizontale Ausrichtung der Rotorachse misst.
Justage
Beim Auswuchten der Prozess, eine Maschine oder ein Gerät so einzustellen, dass die Messinformation in Unwuchteinheiten für die Lagerstellen und/oder die Ausgleichsebenen eines Rotors umgerechnet wird.
Kalibriermasse
Definierte Masse, um mit einem speziellen Rotor eine Auswuchtmaschine zu justieren oder eine Auswuchtmaschine für einen bestimmten Rotor zu justieren.
Kalibrierrotor (Meisterrotor)
Von einem realen Rotor abgeleiteter Einstellrotor mit definierten Positionen für das Anbringen von Kalibriermassen; wird zur regelmäßigen Uberprüfung einer Auswuchtmaschine eingesetzt.
Kleinste erreichbare Restunwucht (KER)
Der kleinste Wert der Restunwucht, den man mit einer Answuchtmaschine erreichen kann.
Komponentenausgleich
Ausgleich der Unwucht an mindestens zwei Winkelpositionen, wenn in einer Ausgleichsebene die Winkellagen vorgegeben sind.
Kraftmessende Auswuchtmaschine
Maschine, auf der Rotoren unterhalb der kritischen Drehzahl des Systems Rotor-Auswuchtmaschinenlagerung ausgewuchtet werden.
Lagerständer
Komponente einer Auswuchtmaschine mit der Rotorlagerung, die die Kräfte des Rotors an das Maschinenbett weiter leitet.
Lohnwuchten (Auswuchtservice)
Dienstleistung eines Unternehmens, im Auftrag eines Kunden Rotoren auszuwuchten oder deren Unwuchtzustand zu untersuchen.
Lokale Massen-Exzentrizität
Entfernung des Massenmittelpunktes (gedachter) dünner Rotorscheiben von der Schaftachse.
Massenmittelpunkt oder Schwerpunkt
Der Punkt in einem axial und radial ausgedehnten (starren) Rotor, an dem seine Trägheitswirkung gegen lineare Verschiebungen durch eine Punktmasse ersetzt werden kann.
Massenzentrieren (Wuchtzentrieren)
Ermittlung der Hauptträgheitsachse eines Rotors; Information wird in der darauffolgenden Bearbeitung der Lagerzapfen, Zentrierungen oder Bezugsflächen genutzt, damit die spätere Drehachse möglichst nah an der Hauptträgheitsachse liegt.
Mehr-Ebenen-Auswuchten
Verfahren, die für das Auswuchten flexibler Rotoren mehr als zwei Ebenen benutzen.
Modales Auswuchten
Methode, die die Information über die Biegeeigenformen in der Nähe der jeweiligen kritischen Drehzahlen nutzt, um elastische Rotoren auszuwuchten.
Momentenunwucht
Unwuchtzustand, bei dem die zentrale Hauptträgheitsachse die Schaftachse im Scherpunktpunkt schneidet; typischerweise verursacht durch zwei gleich große Unwuchten, die sich um 180 Grad gegenüber liegen.
Nachgiebiger Rotor
Rotor, der aufgrund einer Unwuchtverteilung und abhängig von der Drehzahl Verformungen aufweist, die nicht mehr vernachlässigt werden können.
Nullung
Methode, die aktuellen Unwuchtwerte zu kompensieren und so – per Software – einen vollkommen ausgewuchteten Rotor zu erzeugen, um z.B. die Ebenentrennung zu überprüfen.
Permanente Kalibrierung
Einmalige Kalibrierung, die für alle Rotoren innerhalb des Gewichts- und Drehzahlbereiches einer kraftmessenden Auswuchtmaschine gültig ist.
Piezoelektrisches Material
Hartes keramisches Material, das eine elektrische Ladung produziert, wenn es einem mechanischen Druck ausgesetzt ist. Wird in Kraftsensoren eingesetzt, um die Wirkung einer Rotorunwucht in einer Auswuchtmaschine zu messen.
Polardiagramm
Darstellung des Betrages und des Winkels von Schwingungs- und Unwuchtwerten, die bei variabler Drehzahl gemessen wurden, mit den entsprechenden X- und Y-Werten in einem kreisförmigen Diagramm.
Polarer Ausgleich
Korrektur des Unwuchtbetrags in einer Ausgleichsebene an einer einzigen Winkelposition.
Praktische Ausgleichseinheit
Anzeige des Unwuchtbetrages für einen vorgegebenen Ausgleichsradius direkt z.B. in mm-Bohrtiefe, Anzahl Unterlegscheiben etc..
Probiermasse
Sinnvoll gewählte Masse, um das Antwortverhalten des Rotors auf eine Unwucht in einer Ebene zu ermitteln.
Prüfrotor (Testrotor)
Starrer ausgewuchteter Rotor mit geeigneter Masse zum Justieren und Prüfen von Auswuchtmaschinen; erlaubt das exakte reproduzierbare Anbringen von Prüf- oder Kalibriermassen.
Quasi-statische Unwucht
Unwuchtzustand, bei dem die zentrale Hauptträgheitsachse die Schaftachse in einem Punkt schneidet, wo sich nicht der Schwerpunkt befindet; z.B. verursacht durch eine einzelne Unwucht außerhalb des Schwerpunkts oder bei einer Form der dynamischen Unwucht, wo der statische Unwuchtanteil mit einem der beiden Momentenanteile zusammen fällt.
Rundlaufabweichung bei niedriger Drehzahl
Die Rundlaufabweichung einer Rotoroberfläche gemessen bei einer niedrigen Drehzahl, bei der noch keine wesentliche durch Unwucht bedingte Schwingung auftritt; Wert wird üblicherweise für Messungen bei variabler Drehzahl kompensiert.
Schrittweises Auswuchten während des Zusammenbaus
Methode zum Auswuchten eines Rotors, der aus mehreren demontierbaren Komponenten besteht. Eine Korrektur der Unwucht findet an der zuletzt montierten Komponente statt, bis der Rotor vollständig ist.
Schwerkraftnutzende Auswuchtmaschine (Schwerpunktwaage)
Maschine, die einen Messwert für die Unwucht aufgrund der Schwerkraftwirkung eines in ihr eingelagerten nicht-drehenden Rotors erzeugt.
Seitenspindel-Auswuchtmaschine
Ausführung einer Auswuchtmaschine, in der der Rotor horizontal überhängend an einer Auswuchtspindel montiert wird
Starrer Rotor
Bei einem starren Rotor bleiben die Verformungen aufgrund einer Unwuchtverteilung bis zur maximalen Betriebsdrehzahl vernachlässigbar klein.
Statische Unwucht
Unwuchtzustand, für den die zentrale Hauptträgheitsachse parallel zur Schaftachse verlagert ist.
Tote Masse
Teile mit Masse einer Auswuchtmaschine, die durch die Unwuchtkräfte des auszuwuchtenden Rotors mit bewegt werden.
Unwucht
Zustand eines Rotors, wenn durch Unwuchten an den Lagern mit dem Rotor umlaufende Kräfte und/oder Schwingungen entstehen. Unwucht wird in gmm (oder ähnlichen Einheiten) angegeben.
Unwucht in der n-ten Eigenform, n-te modale Unwucht
Unwuchtverteilung, die nur die n-te Eigenform der Durchbiegung eines elastischen Rotors beeinflusst.
Unwuchtbetrag
Produkt aus Unwuchtmasse und dem radialen Abstand ihres Schwerpunkts von der Schaftachse ohne Bezug zur Winkellage.
Unwuchtkraft
Kraft in der Ausgleichsebene eines Rotors, die durch die Unwucht in dieser Ebene bei einer bestimmten Drehzahl entsteht.
Unwuchtreduzierverhältnis (URV)
Verhältnis zwischen der Abnahme der Unwucht infolge einer Korrektur zur vorherigen Unwucht.
Unwuchttoleranz einer Eigenform
Grenzwert für die äquivalente Unwucht einer Eigenform eines elastischen Rotors.
Unwuchttoleranz, zulässige Restunwucht
Zulässiger Wert des Unwuchtbetrags in einer Radialebene für einen starren Rotor.
Unwuchtwinkel
Winkel, an dem die Unwuchtmasse in einem mit dem Rotor verbundenen Koordinatensystem liegt.
Urunwucht
Winkel, an dem die Unwuchtmasse in einem mit dem Rotor verbundenen Koordinatensystem liegt.
Vergleichpräzision
Bei einer Auswuchtmaschine Maß für die Qualität der Unwuchtmessung bei Wiederholmessungen unter geänderten Bedingungen; Auswertung mit statistischen Methoden.
Vertikale Auswuchtmaschine
Auswuchtmaschine, die die Unwucht für eine vertikale Ausrichtung der Rotorachse misst.
Wegmessende Auswuchtmaschine
Maschine, auf der Rotoren oberhalb der kritischen Drehzahl des Systems Rotor-Auswuchtmaschinenlagerung ausgewuchtet werden.
Wiederholpräzision
Bei einer Auswuchtmaschine Maß für die Qualität der Unwuchtmessung bei Wiederholmessungen unter gleichen Bedingungen; Auswertung mit statistischen Methoden.
Winkellagengeber
Komponente einer Auswuchtmaschine, die eine Referenz für die Messung der Winkelstellung des Rotors erzeugt.
Zentrierung
Ausführung der Fügestelle zwischen Rotorbauteilen, um eine bestimmte Konzentrizität zu gewährleisten.