Auswuchtsysteme für die Luftfahrt

Für Flugtriebwerke werden u.a. höchste Anforderungen an die Zuverlässigkeit gestellt. Hofmann-Auswuchtmaschinen und Auswuchtgeräte erfüllen die Anforderungen, damit Rotoren aus Flugtriebwerken und deren Komponenten zuverlässig ausgewuchtet werden können.

Die Rotoren aus Flugtriebwerken durchlaufen in Fertigung und Überholung exakt definierte Verfahren mit vielfältigen Schritten, um niedrigstes Schwingungsniveau und höchste Wirtschaftlichkeit zu erreichen. So können die eigentlich flexiblen Rotoren niedrigtourig mit den Methoden des Auswuchtens für starre Rotoren behandelt werden.

Zum Auswuchten von Triebwerksmodulen und –baugruppen bietet Hofmann eine komplette Baureihe von horizontalen, kraftmessenden Auswuchtmaschinen. Alle Maschinen dieser Baureihe erfüllen die Anforderungen der aktuellen SAE-Normen. Scheiben – ohne oder mit Beschaufelung – oder z.B. Zwischenringe werden auf vertikalen, kraftmessenden Auswuchtmaschinen in einer oder zwei Ebenen ausgewuchtet.

Für die Triebwerksfertigung hat Hofmann spezielle Auswuchtzellen entwickelt, in denen eine Auswuchtmaschine mit einer Werkzeugmaschine zum Ausgleich

der Unwucht z.B. durch Fräsen verknüpft wird. Das Ergebnis ist ein noch präziserer und wirtschaftlicherer Auswuchtprozess.

Schaufeln werden bzgl. ihrer Unwuchtwirkung auf Hofmann-Momentenwaagen in einer oder drei Achsen vermessen. Die Messwerte werden von der Hofmann-Software BLADES verarbeitet, um die Schaufeln so zu verteilen, dass insgesamt eine vorgegebene Restunwucht erreicht wird.

Schließlich bietet Hofmann Tooling an, damit die einzelnen Komponenten, Module und Baugruppen präzise für den Auswuchtprozess aufgenommen werden können.

Die Lösungen für das Auswuchten von Läufern aus Flugtriebwerken stehen natürlich auch für die Läufer aus stationären Turbinen zur Verfügung.

Horizontale, kraftmessende Auswuchtmaschinen für die Luftfahrtindustrie

Typen H-12J bis H-26J

Die horizontalen, kraftmessenden Auswuchtmaschinen für die Luftfahrtindustrie sind zum hochgenauen Auswuchten von Triebwerkskomponenten bestimmt. Nach SAE ARP 4048 Norm ausgeführt und mit unterschiedlichsten Optionen erweiterbar, sind sie bestens für alle aktuellen und zukünftigen Anforderungen in der Luftfahrtindustrie gerüstet.

Zahlreiche Erweiterungsoptionen wie Halbschalenlagerungen oder spezielle Softwarelösungen erlauben es, alle gängigen Rotoren in der Luftfahrtindustrie sicher auszuwuchten. Die Mittelung über mehrere Auswuchtläufe reduziert zum Beispiel den Einfluss beweglicher Schaufeln auf das Messergebnis. Anwendungsspezifisch angepasste Schutzkonzepte sorgen für hohe Sicherheit und reduzieren die Lärmemission durch integrierte Schallisolierung.

Besondere Merkmale

  • Werkstücklagerung zwischen Spindeln
  • Sehr hohe Empfindlichkeit und Messgenauigkeit
  • Maschinenausführung nach SAE ARP 4048
  • Lagerständer vorbereitet zur Aufnahme von
    • Rollen-, Prismen- oder Gleitlagern
    • Tooling für Baugrupppen
  • Gelenkwellen- und/oder Bandantrieb
  • Optionaler Druckluftantrieb
  • Schnelles Umrüsten auf andere Rotortypen
  • Aufbau der Maschine auf Maschinenbett
  • Flexible Schutzkonzepte mit Schallisolierung

Einsatzbereich

  • Auswuchten von Triebwerksrotoren, -baugruppen und -komponenten
    • mit eigenen Wellenzapfen
    • auf einer Hilfswelle
    • als Baugruppe in einer Aufnahme
  • Auswuchten von Rotoren wie
    • Fans
    • Turbinen und Kompressoren
    • Getriebe
    • Hilfskraftturbinen
    • Druckluftstarter


Vertikale, kraftmessende Auswuchtmaschinen für die Luftfahrtindustrie

Typen V-10J bis V-400J

Die vertikalen, kraftmessenden Auswuchtmaschinen für die Luftfahrtindustrie dienen dem hochpräzisen Auswuchten von Triebwerkskomponenten, die keine eigenen Lagerzapfen besitzen. Die entsprechenden Rotoren werden mithilfe eines Adapters auf einer vertikal angeordneten Präzisionsspindel aufgenommen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Optionen sowie die Ausführung nach der SAE ARP 4050 bzw. 5323 Norm machen die Auswuchtmaschinen zukunftsicher.

Dank eines automatischen Messablaufs sowie spezieller Softwarelösungen werden die Rotoren in der Luftfahrtindustrie sicher ausgewuchtet. Durch Mittelung mehrerer Auswuchtläufe wird zum Beispiel der Einfluss beweglicher Schaufeln auf das Messergebnis reduziert. Flexible Konzepte für Schutzeinrichtungen mindern das Gefahrenrisiko und schaffen einen ergonomischen Zugang zu Spindel und Rotoraufnahme.

Besondere Merkmale

  • Sehr hohe Messempfindlichkeit und -genauigkeit
  • Maschinenausführung nach SAE ARP 4050 bzw. 5323
  • Auswuchtspindel mit wartungsfreien Präzisionslagern und Schnittstelle für Spannmittel nach ARP 4050
  • Präzise Spannmittel zum Erreichen kleinster Restunwuchten
  • Flexible Schutzabdeckungen für einfachen und problemlosen Zugang zu Spindel sowie Rotoraufnahme

Einsatzbereich

  • Auswuchten von kleinen bis großen scheibenförmigen Rotoren
    • ohne eigene Wellenzapfen
    • in einer oder zwei Ebenen
  • Auswuchten von Rotoren wie
    • Turbinenscheiben
    • Verdichterscheiben
    • Distanzringe
    • Fans

 

 

Momentenwaagen für die Luftfahrtindustrie

Typen HWS-1 bis HWS-240

Die Hofmann-Momentenwaagen für die Luftfahrtindustrie werden zum hochgenauen Bestimmen des Masseschwerpunktes von Triebwerksschaufeln in einer oder drei Achsen verwendet. Durch ihre Ausführung nach der SAE ARP Norm und einer Vielzahl unterschiedlicher Optionen sind sie bestens an die derzeitigen und zukünftigen Anforderungen und Vorgaben der Luftfahrtindustrie angepasst.

Die Momentenwaagen arbeiten nach dem Kraftmessprinzip. Sie sind dadurch permanent kalibriert und unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen. Durch die spezielle reibungs- und spielfreie Lagerung der Messarme arbeiten die Momentenwaagen immer verschleißfrei und unabhängig vom Bauteilgewicht hochgenau.

Die optional erhältliche Software BLADES unterstützt bei der Sortierung der Triebwerksschaufeln und sorgt für eine optimale Unwuchtverteilung.

Besondere Merkmale

  • Sehr hohe Empfindlichkeit und Messgenauigkeit
  • Kraftmessprinzip mit permanenter Kalibrierung
  • Thermische Schwankungen werden kompensiert
  • Ein- und Drei-Achsen Ausführung
  • Reibungs- und spielfreie Lagerung der Messarme
  • Verschleissfreier Aufbau
  • Schnittstelle für Werkstückaufnahme nach SAE ARP 1134
  • Schnelles Umrüsten auf anderen Schaufeltyp
  • Kompakte Abmaße
  • Optional
    • Windschutz
    • Schaufel-Sortiersoftware BLADES
    • Schaufelaufnahmen

Einsatzbereich

  • Ermittlung des Masseschwerpunkts
    • in einer Achse für das radiale Moment
    • in drei Achsen für das radiale, axiale und tangentiale Moment
  • Messen von Schaufeln aus
    • Fans
    • Turbinen und Kompressoren
    • Helikopter-Haupt- und -Heckrotoren


Hochtouriges Auswuchten von Antriebswellen aus Flugantrieben

Typen R-50.1HS und R-150.1HS

Die Hofmann-Auswuchtmaschinen R-50.1HS und R-150.1HS werden zum hochtourigen Auswuchten von Antriebswellen aus Flugtriebwerken oder Flugantriebssystemen eingesetzt. Diese Antriebswellen zeigen im Allgemeinen elastisches Verhalten und sollten bis zu ihrer Betriebsdrehzahl ausgewuchtet und bzgl. Rundlauf überprüft werden.

Besondere Merkmale

  • Werkstücklagerung zwischen Spindeln
    • geeignet für hohe Drehzahlen und Lagerkräfte
    • mit hochgenauer bleibender Ausrichtung
    • mit Standardflanschschnittstelle zur Aufnahme von Spannaufnahmen
    • Antrieb einer Spindel mit Band
    • nicht angetriebene Spindel axial verschieb- und positionierbar
  • Messplattform auf Rundstabfedern
    • mit permanenter Kalibrierung
    • keine Beeinflussung der Unwuchtmessung durch Zwangskräfte
  • Sensorsystem zur Messung des Wellenrundlaufs bzw. der Wellenschwingung
  • Schutzeinrichtung mit integrierter Schalldämmung

Einsatzbereich

  • Auswuchten von Antriebswellen aus Flugtriebwerken oder Flugantriebssystemen
    • bis zur max. Betriebsdrehzahl
    • in Spindellagerung
    • in bis zu drei Ausgleichsebenen
  • Auswuchten von Rotoren wie
    • Nebenantriebswellen aus Flugtriebwerken
    • Antriebswellen für Helikopter-Heckantriebe
    • Überprüfung und Korrektur des Rundlaufs


Auswuchtzellen


Die innovativen Hofmann-Auswuchtzellen verbinden eine oder mehrere Auswuchtmaschinen mit einer Werkzeugmaschine. Die auf der Auswuchtmaschine ermittelte Rotorunwucht wird auf der Werkzeugmaschine vollautomatisch ausgeglichen. Dazu werden die Daten des Unwuchtausgleichs vom Messsystem der Auswuchtmaschine an die Steuerung der Werkzeugmaschine übergeben. Auf diese Weise ist es möglich, Teile mit komplizierter Geometrie, aus speziellen Werkstoffen oder mit bestimmten Bearbeitungsverfahren hochgenau bei weitgehend reduziertem Bedienereinfluss auszuwuchten.

Besondere Merkmale

  • Verknüpfung einer oder mehrerer Auswuchtmaschinen (z.B. auch einer horizontalen und einer vertikalen Auswuchtmaschine) mit einer Werkzeugmaschine
  • "Programmierung" der Werkzeugmaschine durch das Unwuchtmesssystem der Auswuchtmaschine
  • Beladung der einzelnen Stationen manuell oder z.B. durch Roboter

Einsatzbereich

  • Voll- oder halbautomatisches Auswuchten von Triebwerkskomponenten wie z.B. Blisks oder Antriebswellen in der Fertigung
  • Auswuchten von Rotoren in der Serienfertigung bei speziellen Anforderungen an den Unwuchtausgleich